Erinnerungskulturen
Die Auseinandersetzung mit Erinnerungskulturen ist fester Bestandteil religionspädagogischer und politischer Bildungsarbeit. Die Didaktik des Erinnerungslernens bewegt sich derzeit zwischen Ritual und Neuorientierung. Angesichts des Endes der Zeitzeug*innenschaft wird von jüdischer Seite seit längerem ein Unbehagen an etablierten Formen der Erinnerung formuliert. Dies geschieht auch vor dem Hintergrund der Vielfalt innerhalb der jüdischen Community. Was das Gedenken an die Shoah betrifft, vollzieht sich ein Kontextualitätswandel in der von Diversität bestimmten Gesellschaft. Da das Thema in der beruflichen Bildung und speziell im Religionsunterricht beruflicher Schulen eminent wesentlich ist, steht es auf der Agenda des bibor. Der Blick ist multiperspektivisch geweitet und die Reflexion erfolgt interdisziplinär, sowohl auf der wissenschaftlichen Metaebene, als auch im Blick auf Didaktik, Methodik und Inhalte des Berufsschulreligionsunterrichts. Didaktische Konzepte sollen eine inklusive und auf Teilhabe orientierte Beschäftigung mit Erinnerungskulturen in einer von Zuwanderung geprägten Gesellschaft ermöglichen. Dies erfolgt einmal mehr vor dem Hintergrund einer alarmierenden Zunahme von diskriminatorischem und zunehmend auch liquidatorischem Antisemitismus in Deutschland, Europa und weltweit, dem entgegenzuwirken Anliegen der Bildungsarbeit des bibor ist.
- Studienseminar für Multiplikator*innen "Hypothek der Vergangenheit. Erinnerungslandschaften in Berlin vom 12.-17. Mai 2019
- Publikation "Unter dem dünnen Firnis der Zivilisation. Erinnerungskulturen im Religionsunterricht an berufsbildenden Schulen und in der außerschulischen Bildung". Waxmann 2021
- Rezension BRU 74 /2020/rabs 04/2020
- Veranstaltung "Jede(r) sollte einmal ein ehemaliges Konzentrationslager besucht haben"!? - Erinnerungslernen zwischen Ritual und Neuorientierung am 20.04.21 via Zoom
- Unter dem dünnen Firnis